Journalist mit Presseausweis und Laptop

"Alle Welt klagt über den Journalismus, aber jedermann möchte ihn für sich benutzen."
© Gustav Freytag , (deutscher Schriftsteller)

Von Dopamin-Müll und radikalem Gehirn-Minimalismus – Woche 7 im Gumeno Blog

Woche 7 - 14.November 2025

Minimalismus für Psychos!

Mann hält Modell von Gehirn lachend in die Luft

Minimalismus funktioniert nicht, weil weiße Wände so hübsch sind, sondern weil dein Gehirn sonst Amok läuft. Zu viele Dinge bedeuten einfach mal zu viele Reize. Und damit viele Mini-Stressoren, die dir den Tag vermiesen, bevor du überhaupt wach bist.

Jeder Gegenstand brüllt dich im Kopf an wie ein schlecht gelaunter Chef: „Benutz mich! Reparier mich! Räum mich weg!“
Kein Wunder, dass du abends mental zusammenklappst.

Weniger Besitz bedeutet: weniger Stresshormone, weniger Dopamin-Abfuck, weniger Entscheidungsmüll.
Kurz: Dein Gehirn kann endlich wieder das tun, wofür es gebaut wurde – denken, statt konsumieren.

Minimalismus ist am Ende nichts Spirituelles. Es ist einfach nur Gehirnhygiene. Und wer zu viel Kram hat, stinkt halt im Kopf. Annualreviews.org

Multitasking ist ein Mythos verdammt

Mann schießt Seiten aus seiner Kanone

Also, stell dir dein Gehirn vor wie einen schlecht gelaunten Praktikanten.
Er kann genau eine Sache gleichzeitig – und wenn du ihn mit zu vielen Aufgaben zuballerst, macht er genau eine Sache - nämlich nichts.

Willkommen bei der Cognitive Load Theory. John Sweller hat uns wissenschaftlich bestätigt, was jeder Student längst weiß:
Zu viel Lernmaterial macht dich dümmer, nicht schlauer.

Dein Kopf hat nur ein paar Mini-Parkplätze für neue Infos. Und was tun Schulen, Unis und YouTube-Lernkanäle?
Sie kippen dir einen ganzen IKEA-LKW voller Wissensschrott vor die Tür.

Der größte Lernkiller ist nicht die Schwierigkeit des Stoffes – sondern der ganze pädagogische Deko-Müll, der darum herumgepackt wird: bunte Grafiken; zehn Beispiele zu einem Konzept; PowerPoint-Folien, die aussehen wie schlechte abstrakte Kunst.
Texte so vollgestopft wie dein Rumpel-Keller.

Das Gehirn sagt dann: „Nö. Mach ich nicht.“ Lösung? Minimalismus.
Radikal, kompromisslos, herrlich simpel. Je weniger Ablenkung, desto mehr Lernpower & je klarer das Material, desto schneller kapierst du’s.

Kurz gesagt: Minimalistisch lernen heißt nicht, wenig zu tun – sondern alles wegzulassen, was deinen Kopf sabotiert. Das ist nicht Feng Shui fürs Heft. Das ist Biologie. Chandler & Sweller (1991)

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